Musik und Philosophie

Alwa Glebe und ihre CD "irrlichter"


Auf ihrer CD "Irrlichter", im Jahre 2005 auf Cuptose Records erschienen, hat Alwa Glebe eines der schönsten und bekanntesten Gedichte Nietzsches interpretiert, was ich sehr gerne zum Anlass nehme, dieses hier vorzustellen:

Ecce Homo: Warum ich so klug bin, 7 (KSA 6, 291)

An der Brücke stand
jüngst ich in brauner Nacht.
Fernher kam Gesang:
goldener Tropfen quoll's
über die zitternde Fläche weg.
Gondeln, Lichter, Musik
trunken schwamm's in die Dämmrung hinaus ...

Meine Seele, ein Saitenspiel,
sang sich, unsichtbar berührt,
heimlich ein Gondellied dazu,
zitternd vor bunter Seligkeit.
- Hörte Jemand ihr zu? ...

Dankenswerter Weise hat die Künstlerin ihre Interpretation im Internet zur Verfügung gestellt; unter http://www.myspace.com/alwaglebe finden Sie nicht nur diese bemerkenswerte Verbindung zwischen Nietzschescher Poesie und musikalischem Ausdruck unserer Zeit, sondern auch weitere Songs und ausführliche Hinweise zu Alwa Glebe.

Dass nicht nur die Interpretation philosophischer Vorlagen möglich ist, sondern dass auch moderne philosophische Grundprobleme einer musikalischen Ausdeutung nicht nur zugänglich sind, vielmehr zu reizvollen und nachdenklich stimmenden Liedern geformt werden können, zeigt Alwa Glebe mit dem ebenfalls auf dieser CD enthaltenen Track "Ich weiss" auf, den Sie sich ebenfalls bei MySpace anhören können. In knappster Form wird darin das Erkenntnisproblem der modernen Gehirnforschung neben die nur illusionär zu überwindende Isolation des Individuums gestellt und mit dem Sokratischen Nichtwissen beantwortet - denn dies ist die eigentliche Pointe des Songtitels ...


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